Alle Beiträge

Blog Beitrag

Macht ein Schlafcoaching bei Babys unter 5 Monaten Sinn?

Macht ein Schlafcoaching bei Babys unter 5 Monaten Sinn?

Manchmal erreichen mich Anfragen von müden Eltern, deren Babys erst wenige Wochen alt sind und die sich bereits über ein Schlafcoaching informieren. Die Gründe sind meist, dass sie ihr Baby nie ablegen können, sondern viel tragen müssen damit es schläft bzw. zufrieden ist.
So leid es mir in dem Moment auch tut, den Eltern dann nicht das sagen zu können, was sie hören wollen, aber: Mit einem Schlafcoaching in dem Alter kann ich ihnen nicht weiterhelfen, denn es ist zu früh für ihr Baby.

Warum?

Für ein Schlafcoaching macht es Sinn, dass Babys die 18. Lebenswoche vollendet haben. Zwischen der 16. Und 18. Lebenswoche passiert nämlich ganz schön viel bei unseren kleinen Mäusen, und das Schlafverhalten ändert sich grundlegend. In dieser Zeit entwickeln sie einen immer wiederkehrenden Schlafzyklus, und fallen nach dem Einschlafen als erstes in die NON-REM Schlafphase. Neugeborene sind bis dahin immer mit einer REM-Phase in den Schlaf gestartet, aber dies kehrt sich jetzt um. Ein Schlafzyklus reiht sich nun im besten Fall an den nächsten. Dies ist auch der Zeitpunkt, wo meist erste Tagesstrukturen sichtbar werden: Plötzlich kann man ungefähr absehen, wann das Baby schlafen wird, und ein Rhythmus etabliert sich. Die Bettzeit am Abend festigt sich. Jetzt wird auch erst erkennbar, ob das Baby bisher Schlafgewohnheiten entwickelt hat oder nicht. Ab diesem Zeitpunkt könnte man theoretisch ein Schlafcoaching mit den Minimäusen durchführen, wenn Ihr als Eltern sehr unglücklich in Eurer Situation seid.

Aber was können nun Eltern machen, deren Babys erst ein oder zwei Monate alt sind? Informieren können sie sich natürlich trotzdem bereits. Meistens gibt ihnen der Austausch bereits ein besseres Gefühl. Dennoch vermittle ich ihnen auch klar, dass es völlig normal sein kann, dass Babys in dem Alter einfach noch die maximale Nähe brauchen und einfordern. Wenn es gewünscht ist, kann man natürlich auch bereits im kleinen Alter damit anfangen, für sich als Familie passende Schlafgewohnheiten zu schaffen. Man kann dem Baby zum Beispiel verschiedene Schlafsituationen zeigen. Mal schläft es in der Trage, mal im Wagen, mal im Arm und vielleicht auch mal im Bett an Mama oder Papa gekuschelt. Je mehr Möglichkeiten ein Baby hat, in den Schlaf zu finden, desto weniger wird es sich an eine bestimmte Gegebenheit binden.

Also: für ein Schlafcoaching ist es mit 1, 2 oder 3 Monaten noch zu früh. Dennoch, an vielfältige Gewohnheiten kann man sich jederzeit langsam herantasten. Nur so viel, wie sich für Dich und Dein Baby gut anfühlen.

Wenn Dein Baby sich also anfangs so gar nicht ablegen lässt: Sieh es positiv – in der Steinzeit hätte DEIN Baby überlebt! Die Babys, die sich einfach so haben ablegen lassen, waren stets Gefahren ausgesetzt. Die Babys jedoch, die auf sich aufmerksam gemacht haben und hochgenommen werden wollten, lebten sicherer. Vielleicht hilft Dir der Gedanke beim nächsten Mal ein wenig 😊

______________________________________________________
Zurück zu allen Blogartikeln für mehr Wissen.

Zurück zur Startseite für mehr Infos zu Angeboten.