Kommt Dir diese Situation bekannt vor? Du stillst Dein Baby abends in den Schlaf oder es schläft an der Flasche ein, es trinkt noch ganz entspannt und ausgiebig, vielleicht gab es vorher sogar noch einen Abendbrei oder Abendbrot – jetzt müsste es doch eigentlich total satt und glücklich sein, und bis morgens früh schlafen. Denkst Du Dir zumindest. Trotzdem wird Dein Baby jede Nacht bereits nach wenigen Stunden wieder wach und möchte erneut an die Brust. Das Spiel wiederholt sich unter Umständen noch mehrere Male nachts. Dein Baby wird oft wach, und schläft jedes Mal aber nur an der Brust beim Stillen wieder ein.
Ist das denn etwas Schlechtes?
Die Antwort auf diese Frage kannst nur DU für Euch beantworten. Dein Kind schläft sowieso neben Dir im Bett, es macht Dir nichts aus es häufig zu stillen oder eine Flasche zuzubereiten, weil Du ohne Probleme danach einfach weiterschlafen kannst? Du und Dein Kind seid beide tagsüber ausgeruht und erholt, denn trotz häufigen Nachtmahlzeiten könnt ihr euch beide genügend Schlaf nehmen. Dann ist alles wunderbar – Du kannst ohne schlechtes Gewissen alles so belassen, wie ihr euch wohlfühlt.
Wenn Du aber nach dieser Frage gegoogelt hast, gehörst Du vermutlich eher zur anderen Gruppe: Du bist von den häufigen Mahlzeiten – Stillen oder Flasche geben gleichermaßen – sehr erschöpft, hast vielleicht sogar Rückenschmerzen, weil Du die halbe Nacht in der gleichen Position verbringst. Wenn Ihr in einem solchen Fall unter den Folgen der Schlafprobleme leidet, ist es absolut in Ordnung, die Situation verändern zu wollen. Dein Kleines sollte mindestens 5 Monate alt sein, dann kannst Du beginnen, einzelne Mahlzeiten zu reduzieren. Beachte dabei jedoch immer die altersgerechten Mindestmahlzeiten. Diese findest Du in der folgenden Übersicht, unter diese Anzahl an Mahlzeiten solltest Du je nach Alter Deines Kindes nicht gehen:
Warum schläft mein Baby nicht ohne Brust ein?
Um diese Frage zu beantworten, stelle Dir zunächst die folgenden Fragen: Trinkt Deine Maus bei jedem Aufwachen viel? Oder ist es bei jedem Aufwachen wenig, eher nur ein Nuckeln? Vielleicht ist aber auch jedes Aufwachen anders, mal trinkt es viel und mal wenig.
Trinkt Dein Kind nachts bei jedem Aufwachen viel, bevor es wieder einschläft, so scheint es nachts einen Großteil seiner benötigten Kalorien zu decken. Es ist ein Kreislauf, der irgendwann schleichend entstanden ist: Dein Kind nimmt nachts viele Kalorien zu sich, hat dementsprechend tagsüber weniger Hunger. Wenn es dann tagsüber nicht viel gegessen hat, meldet sich nachts entsprechend der Hunger wieder und weckt das Kind. Und jetzt kommt der Knackpunkt: Diese Hungerverschiebung löst Du nicht, indem Du einfach tagsüber mehr Nahrung anbietest. Dein Kind ist ja noch satt von der Nacht, die benötigten Kalorien sind für den Moment bereits gedeckt. Aller Voraussicht nach wird es nicht einfach so von alleine beginnen, tagsüber mehr zu essen. Diese Situation kann sich nur auflösen, indem Du nachts entsprechend weniger Kalorien anbietest und Deinem Kind so die Möglichkeit gibst, sich diese tagsüber zu holen. Wichtig: Auf 24 Stunden gesehen bleibt die Kalorienzufuhr so konstant! Biete gerne nach dem Aufstehen morgens direkt eine Milchnahrung oder vielleicht ein reichhaltiges Frühstück an, je nach Altersstand des Kindes.
Deine Maus trinkt mal viel und mal wenig? In diesem Fall kann es vielleicht eine Konditionierung sein, die sich eingeschlichen hat. Das heißt, das Kind ist es einfach gewohnt, zu diesen Zeiten aufzuwachen und nach der Brust zu verlangen. Meistens ist dies erkennbar daran, dass das Aufwachen fast immer zur gleichen Zeit stattfindet. Auch hier gilt beim Wunsch nach Veränderung: Mindestmahlzeiten beachten und dann die Trinkmenge liebevoll reduzieren, bis sie am Ende ganz weggelassen werden können.
Trinkt Dein Kind bei jedem Aufwachen nachts wenig und nuckelt eigentlich nur kurz an der Brust oder an der Flasche? Ich behaupte mal, dass in diesem Fall Dein Kind auch höchstwahrscheinlich abends an der Brust einschlummert. Hier kann es nämlich sein, dass sich bei Euch eine Schlafassoziation eingeschlichen hat. Das bedeutet, dass Dein Kind bei jedem unvollständigen Aufwachen die gleichen Rahmenbedingungen einfordert, wie beim Einschlafen zuvor. Wenn Du dieser Situation gegenüberstehst und diese verändern möchtest, kannst Du mit der abendlichen Einschlafsituation beginnen. Ziehe die Mahlzeit etwas vor, sodass Dein Kleines dabei noch nicht einschläft. Meistens kann man das Stillen oder das Fläschchen auch sehr schön in die Abendroutine einbetten und so als Bestandteil dieser weiterführen. Für das Einschlafen könnt ihr Euch nun liebevolle Alternativen überlegen. Gab es vielleicht schonmal eine Situation, in der Deine Maus OHNE Brust eingeschlafen ist? Was genau habt Ihr da gemacht? Könnte dies eine erste Alternative für das Zubettbringen sein? Schritt für Schritt könnt Ihr nun Alternativen anbieten und mit der Zeit immer weniger werden lassen. Beim Aufwachen nachts ebenfalls Alternativen anstelle der Brust bieten. Da Dein Kind in diesem Szenario sowieso nicht viel getrunken hat, kannst Du diese Mahlzeiten getrost streichen (erst empfohlen ab einem Alter von 9 Monaten).
Egal, warum Dein Baby nachts so oft aufwacht und an die Brust möchte, die Wege dies zu lösen laufen immer auf das Gleiche hinaus: Altersgerechte Mindestmahlzeiten prüfen, wenn gewünscht die wichtigen Mahlzeiten identifizieren und beibehalten, und den Rest ausschleichen bzw. streichen. Dabei sollten dem Kind natürlich stets liebevolle Alternativen geboten werden.
Nachtmahlzeiten reduzieren oder ganz weglassen ist übrigens nicht mit Abstillen gleichzusetzen! Manche Mütter fühlen sich noch gar nicht bereit dazu, werden aber in der Hoffnung auf ruhigere Nächte dazu verleitet. Wie oben beschrieben, kann das Stillen wunderbar in die Abendroutine integriert werden, wenn gewünscht. In dem Moment, wo nachts weniger Mahlzeiten angeboten werden, erhält das Kind die Möglichkeit, sich diese Kalorien tagsüber zu holen. Entsprechend mehr sollte danach natürlich tagsüber gestillt oder eben Beikost / Essen angeboten werden – je nach Altersstand des Kindes.
Auch Dein Baby schläft nur beim Stillen an der Brust oder an der Flasche ein und wacht nachts sehr oft auf? Wenn Du dies ändern möchtest aber alleine einfach nicht weiterkommst, kannst Du Dich über den folgenden Button bei mir melden:
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